Porträtfoto: alte Dame streicht Haarsträhne zurück.
Porträtfoto: Pflegekraft
Nahaufnahme: jüngerer Mensch streicht über Hand eines älteren.
Porträtfoto: Mann blickt über Rand eines großformatigen Albums.
Porträtfoto: Frau hält Aquarellbild.
Nahaufnahme: Tisch mit Kerze.
 

Hospiz- und Palliativbewegung in Bayern

Beschwerden lindern. Lebensqualität stärken. Das Sterben als Teil des Lebens begreifen: das ist der Kern der Hospiz- und Palliatividee. Wie möchten Sie selbst Ihr Leben bis zuletzt gestalten? Erfahren Sie mehr über die Hospiz- und Palliativbewegung in Bayern und über die Bayerische Stiftung Hospiz. Wie erleben sterbende Menschen, Angehörige, ehrenamtlich Helfende und Fachkräfte das Lebensende mit hospizlicher und palliativer Begleitung? Hier finden Sie Reportagen und Interviews.

 

Irrwege Duenn

Fachtagung 2023

Die 23. Fachtagung der Bayerischen Stiftung Hospiz am 20. und 21. November 2023 widmete sich dem Thema „Angst essen Würde auf!“

Nach einer kurzen Einführung ins Thema von Dr. Rainer Schäfer, Stiftungsrats-vorsitzender, wurde die Tagung mit dem Vortrag „Wegbegleiterin Angst“ von Ricarda Scheiner eröffnet. An beiden Tagen konnten die Teilnehmer an Workshops teilnehmen, die sich mit Themen beschäftigten wie „Was mir Sorgen macht – wie schaue ich auf die letzte Runde meines Lebens?“, „Seel-Sorge mit und ohne Kirche?“, „Würdegefühl bewahren und stärken – mehr Lebensqualität am Lebensende“, „Cannabis – welchen Wert hat dieser (umstrittene) Wirkstoff in der Palliativmedizin?“ und „Supervision“.
Mit einer Abendandacht mit Pfarrer Franz Feineis klang der Montag aus.
Am Dienstag referierte Frau Scheiner über den „Umgang mit Todeswünschen“.
Die Teilnehmer nutzen die Tagung zum Austausch und Begegnung über die vielfältigen Erfahrungen in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und deren Angehörigen.

Impressionen von der Tagung
Impressionen von der Tagung

 

Frau Scheiner bei ihrem Vortrag
​ Frau Scheiner bei ihrem Vortrag

 

Irrwege Duenn

Hospizpreisverleihung 2023

Am 25. Oktober wurden bei einem Festakt im Bistumshaus St. Otto in Bamberg die Hospizpreise der Bayerischen Stiftung Hospiz 2023 verliehen. Der Bayerische Hospizpreis würdigt herausragendes Engagement im Ehrenamt sowie beispielhafte Projekte aus dem Bereich der Hospizarbeit. Die Auszeichnungen für das Jahr 2023 gingen an Georg Franz Fröhler aus Amberg (Stiftungspreis Ehrenamt) und an den Vilsbiburger Hospizverein e.V. (Stiftungspreis Projekt). Außerdem wurde Herbert Witzgall vom Ambulanten Kinderhospiz München mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Herr Ministerialdirigent Dr. Opolony vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege betonte in seiner Laudatio für Georg Franz Fröhler:

Der Stiftungspreis „Ehrenamt der Bayerischen Stiftung Hospiz“ für das Jahr 2023 geht an einen Mann aus Amberg, der mit vielen Talenten und Fähigkeiten die Hospizarbeit unterstützt.

Ein besonderes Projekt des Preisträgers ist das „Kochen für Witwer“. Sein ursprünglicher Beruf als Koch kommt ihm dabei sehr gelegen, ebenso die Erfahrung, nach dem Tod der Partnerin für sich selbst sorgen zu müssen.

Herr Fröhler leitet neben seiner Vorstandsarbeit und der ehrenamtlichen Hospizbegleitung diese Kochkurse schon seit einigen Jahren als Angebot für Witwer. Männer trauern anders und gehen nicht so einfach in Trauergruppen. Mit seinem Kochkurs bietet der Preisträger nicht nur ein niederschwelliges Angebot zusammenzukommen und zu trauern, sondern vermittelt auch Fähigkeiten, die viele gerade ältere Herren nicht haben, aber unabdingbar für die Unabhängigkeit, die Selbstwahrnehmung und die Lebensqualität ist: Die eigene Versorgung mit Mahlzeiten durch Kochen. Das gemeinsame Kochen schafft Verbindung und Erinnerung.

So gelingt es Herrn Fröhler eine manchmal schwer erreichbare Zielgruppe zusammenzubringen und ihre Trauer in Gemeinschaft verarbeiten zu lassen. 

Preistrager Ehrenamt 2023
StiftungsratsVorsitzender Dr. Rainer Schäfer, Preisträger Georg Franz Fröhler, Ministerialdirigent Dr. Bernhard Opolony

 

Mit dem „Stiftungspreis Projekt 2023“ wurde der Vilsbiburger Hosizverein e. V. für sein Projekt „Dinner for two“ ausgezeichnet. 

Angelehnt an die wunderbare Verfilmung „Dinner for One“ gibt es im Caritas Seniorenheim „Geschwister-Lechner-Haus“ in Vilsbiburg die langjährige Tradition des „Dinner for two“. Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses laden einmal jährlich ihre „Kernbezugsperson“ zu einem Drei-Gang-Menü ein, das im Speisesaal des Hauses an festlich gedeckten Zweier-Tischen serviert wird. Während der Corona-Pandemie musste diese besondere Zusammenkunft ausfallen. Aus bautechnischen Gründen musste auch die Küche des Seniorenheims geschlossen werden.

Die besondere Veranstaltung des „Dinner for two“ konnte somit auch nach dem Ende der Corona-Pandemie in 2022 nicht mehr angeboten werden. Eine schöne Tradition der Wertschätzung und des Danke-Sagens drohte im Sande zu verlaufen.

In dieser Situation sprang der Vilsbiburger Hospizverein als Kooperationspartner des Seniorenheims ein und stellte ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter für den Service zur Verfügung. Die Kosten für das Menü trug der Verein aus Spendengeldern. So konnten an drei aufeinanderfolgenden Tagen im März 2023 die „Dinner for two“ – Abende wieder stattfinden. Je drei Ehrenamtliche des Hospizvereins organisierten das Catering und servierten das Menü. Bewohner- und Zugehörige sowie die Hauswirtschaftsleitung waren sehr dankbar für die großartige Unterstützung durch den Verein. Zudem gab es an den Abenden Gelegenheit zu interessanten Gesprächen zwischen allen Beteiligten und die Ehrenamtlichen erhielten viel Zuspruch und erlebten die Dankbarkeit der Bewohner.

Preisträger Projekt 2023
Stiftungsratsvorsitzender Dr. Rainer Schäfer, Preisträgerinnen Bärbel Ramsauer, Silvia Klingl, Gertraud Ertl, Marianne Grabwinkler

 

Mit dem Ehrenpreis der Bayerischen Stiftung Hospiz für das Jahr 2023 wird ein Mann aus München gewürdigt, der seine beruflichen Erfahrungen bei der Polizei in seinem Ruhestand in vorbildlicher Weise mit der Hospizarbeit zu verbinden versteht. 

Schon während seiner Tätigkeit bei der Bereitschaftspolizei kam Herbert Witzgall mit der Hospizarbeit in Berührung, da seine Abteilung sich schon seit Jahren mit Spenden an Hilfsorganisationen und soziale Einrichtungen engagierte. 2015 sollte die Spende an das Ambulante Kinderhospiz München gehen. In der Abteilung wurde Ende 2015 dann auch der „Freundeskreis Ambulantes Kinderhospiz München“ gegründet, der seither mit hohen Spendengeldern die Arbeit der Stiftung unterstützen konnte.

Doch alleine die monetäre Unterstützung wäre für den Preisträger zu wenig gewesen, denn für ihn steht auch ganz besonders das Zwischenmenschliche und Soziale im Fokus. So organisierte er mit seinen Kolleginnen und Kollegen drei Sommerfeste für die Stiftung auf dem Polizeigelände.

Nur wenige Monate nach seinem Eintritt in den Ruhestand, absolvierte er eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Krisenbegleiter. Der Krisendienst „Ruf 24“ bietet Familien, die in einer schweren innerfamiliären Krise oder lebensbedrohlichen Situationen sind, sofortige Hilfe. Dabei ist auf Herrn Herbert Witzgall immer Verlass: Er füllt nicht nur überdurchschnittlich häufig den Dienstplan, sondern springt auch zu jeder Tages- und Nachtzeit ein, falls Kolleginnen oder Kollegen einmal ausfallen. Mit seiner hohen Professionalitätserfahrung aus der Polizeiarbeit, sowie einer einfühlsamen und wertschätzenden Haltung bringt er in den Kriseneinsätzen genau die notwendige Stabilität und Ruhe mit.

Geschult aus der Polizeiarbeit ist Herr Witzgall dabei kein Einzelkämpfer, sondern ein richtiger Teamplayer und bei fast allen Teamabenden und Stiftungsfesten dabei. Herr Witzgall hat sprichwörtlich ein riesiges Herz für Kinder und bringt aufgrund seiner beruflichen Erfahrungen mit Extrem- und Krisensituationen ein hohes Maß an Verständnis und Mitgefühl für die betroffenen Familien und Kinder mit.

Seit neun Jahren unterstützt der Preisträger die Stiftung „Ambulantes Kinderhospiz in München“ im Krisendienst, aber auch durch Übernahme von Familien-Patenschaften, großherzige Spenden und Ferienprogramm- und Sommerfestorganisation. Er ist dabei ein wahrer Fels in der Brandung.

Sonderpreisträger 2023
Stiftungsratsvorsitzender Dr. Rainer Schäfer, Preisträger Herbert Witzgall, Ministerialdirigent Dr. Bernhard Opolony

 

Das Quartett Boxgalopp führte musikalisch durch den Abend und begeisterte die Gäste mit ihren fränkischen „Stückla“. Der festliche Abend endete mit einem Stehempfang, beim die Gäste sich rege austauschten.

Videos: Preisträger im Porträt

In unseren Kurzfilmen lernen Sie ausgezeichnete Persönlichkeiten und Projekte der Hospizbewegung in Bayern kennen. Die Videos entstanden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Ansbach.


Die Bayerische Stiftung Hospiz trauert um Frau Dr. med. Gustava Everding

Die Bayerische Stiftung Hospiz gedenkt in liebevoller Dankbarkeit Frau Dr. Gustava Everding, die am 25.10.2023 in München verstorben ist. Sie hat in prägender Weise die Hospizbewegung in Bayern und Deutschland in deren Anfangsjahren gestaltet und gefördert und hat maßgeblich an der Gründung der Stiftung mitgewirkt, der sie lange Jahre  als Mitglied des Stiftungsrates verbunden blieb. Unsere Anteilnahme gilt ihren Angehörigen.

Mit freundlicher Genehmigung des Christophorus Hospiz Verein München veröffentlichen wir gerne den Nachruf.

Nachruf Frau Dr. Gustava Everding (pdf)

Adressen

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Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren, die Bayerische Stiftung Hospiz ist seit ihrer Gründung im Jahr 1999 fester Bestandteil der bayerischen Hospizlandschaft. Zentrales Anliegen und Verpflichtung der Stiftung ist es, die Ziele der Hospizbewegung weiter zu verbreiten und in der Mitte unserer Gesellschaft zu verankern...

Weiterlesen: Grußwort Staatsministerin Judith Gerlach

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